Warum Kuhmilch nicht gut für uns ist

ALLE, BODY, LIFESTYLE | Matilda Jelcic

Aus ganzheitlicher Sicht gibt es mehrere Gründe, warum Kuhmilch für viele Menschen nicht gut verträglich ist. In diesem Artikel betrachte ich sowohl biologische und ernährungsphysiologische als auch ökologische und ethische Aspekte.

Außerdem schildere ich dir Symptome und Anzeichen von Milchunverträglichkeiten und was es für Alternativen gibt.

Warum Kuhmilch ungesund ist

1. Laktoseintoleranz (biologische Gründe)

Ein Großteil der Weltbevölkerung ist laktoseintolerant, was bedeutet, dass sie den Milchzucker (Laktose) in Kuhmilch nicht verdauen kann.

ENZYMMANGEL
Menschen mit Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, das notwendig ist, um Laktose in Glukose und Galaktose zu spalten. Ohne Laktase gelangt die ungespaltene Laktose in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert wird, was zu Blähungen, Durchfall und Magenkrämpfen führt.


EVOLUTIONÄRER HINTERGRUND
Die Fähigkeit, Laktose im Erwachsenenalter zu verdauen, entwickelte sich erst nach der Domestizierung von Kühen in bestimmten Kulturen. Diese genetische Anpassung (Laktasepersistenz) ist vor allem bei Menschen europäischer Abstammung häufig, während in anderen Regionen der Welt (z.B. Asien, Afrika) Laktoseintoleranz noch weiter verbreitet ist.

2. Milcheiweiß-Unverträglichkeit

Einige Menschen haben Schwierigkeiten mit den Eiweißen in Kuhmilch, insbesondere Kasein.

ALLERGISCHE REAKTIONEN
Milcheiweiß-Allergien können das Immunsystem dazu bringen, das Kasein als Fremdstoff zu erkennen, was zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlägen, Atemproblemen oder Verdauungsstörungen führt.


VERDAUUNGSPROBLEME
Selbst ohne Allergie können manche Menschen das Kasein nur schwer verdauen, was zu einer Überlastung des Verdauungssystems führt.

3. Entzündungsfördernde Wirkung

SÄTTIGUNGSGRAD UND ENTZÜNDUNGEN
Kuhmilch enthält gesättigte Fettsäuren, die bei übermäßigem Verzehr entzündungsfördernd wirken können. Chronische Entzündungen stehen im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis und einige Krebsarten.


HORMONE UND WACHSTUMSFAKTOREN
Kuhmilch enthält in den meisten Fällen Hormone wie Östrogene und Wachstumsfaktoren (z.B. IGF-1), die auf den menschlichen Körper ebenfalls entzündungsfördernd wirken können. Manche Theorien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Konsum solcher Hormone das Risiko für bestimmte hormonabhängige Krebsarten, wie Brust- und Prostatakrebs, erhöhen könnte. Außerdem bringt der zusätzliche Anteil an Östrogen den eigenen Hormonhaushalt immer mehr aus dem Gleichgewicht, je mehr und länger man davon konsumiert.

4. Übersäuerung des Körpers (Säure-Basen-Haushalt)

SÄUREBILDENDE WIRKUNG
Aus der Perspektive des Säure-Basen-Gleichgewichts wird Kuhmilch als säurebildendes Nahrungsmittel eingestuft. Ein übermäßiger Konsum säurebildender Lebensmittel kann den pH-Wert des Körpers verschieben, was langfristig zur sogenannten „Übersäuerung“ führen könnte. Eine chronische Übersäuerung belastet den Körper und führt zu Problemen wie Müdigkeit, Knochenschwund (Osteoporose) und weiteren chronischen Beschwerden.

5. Ökologische und ethische Bedenken

Aus ganzheitlicher Sicht spielen auch ökologische und ethische Faktoren eine Rolle bei der Beurteilung der Verträglichkeit von Kuhmilch:

Kühe produzieren und geben (normalerweise) Milch für ihre Kälber. Da wären wir auch schon beim 1. Punkt:

Kühe geben nur Milch, wenn sie Kälber gebären! Das machen sie natürlicherweise nicht am laufenden Band. Das bedeutet also, dass sie ständig künstlich geschwängert werden. Das ergibt einen wahnsinnigen „Überschuss“ an Kälbern. Daher ist Kalbfleisch auch recht günstig zu bekommen. Die Kälber werden auch günstig überall hin verschachert.

Von dem abgesehen, dass es für eine Kuh nicht gesund ist, ständig zu Kalben, wird dabei auch mit Hormonen nachgeholfen, die wiederum in der Milch landen! Dazu kommt die Massentierhaltung und auch die Stallhaltung, die in den meisten Föllen eine Katastrophe ist.

Daher sollte sich jeder bewusst machen, unter welchen Bedingungen die Milch im Kühlschrank landet. Ich verteufle sicher keine Kuhmilch, jedoch verurteile ich die Industrie für die Haltung der Tiere. Es handelt sich dabei schließlich um Lebewesen, die auch Gefühle haben, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen (wahrscheinlich für ihr eigenes Gewissen).

Wenn die Kühe also unter natürlichen Bedingungen (Weide!) gehalten und gefüttert werden und auch kalben, dann ist das für mich völlig ok. Denn ich ess sehr gerne guten Käse! Außerdem sagen auch einige, dass Rohmilch von Weidekühen gesund sein soll. Daher wenn Milch, dann greife doch eher dazu und hol dir die Milch von einem Bauern, von dem du weißt, wie er seine Kühe hält!

Symptome von Milchunverträglichkeit

Anzeichen und Symptome dafür, dass Menschen Kuhmilch nicht vertragen, können je nach der Art der Unverträglichkeit variieren. Die häufigsten Probleme sind Laktoseintoleranz, Milcheiweißallergie und allgemeine Unverträglichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen der Kuhmilch. Hier sind die häufigsten Symptome und Anzeichen, die auf eine Unverträglichkeit hindeuten können:

Symptome der Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz tritt auf, wenn der Körper nicht genügend Laktase produziert, um den Milchzucker (Laktose) zu verdauen. Die Symptome treten oft innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten auf:

  • BLÄHUNGEN
    Durch die Fermentation von unverdauter Laktose im Darm entstehen Gase, die Blähungen verursachen.
  • BAUCHSCHERZEN UND KRÄMPFE
    Schmerzen im Unterbauch oder Magenkrämpfe sind typische Symptome.
  • DURCHFALL
    Da die Laktose nicht verdaut wird, zieht sie Wasser in den Darm, was zu wässrigem Durchfall führen kann.
  • ÜBELKEIT
    Viele Betroffene fühlen sich nach dem Konsum von Milchprodukten übel oder erbrechen sogar.
  • VÖLLEGEFÜHL
    Ein unangenehmes Gefühl der Fülle oder des Aufgeblähtseins.

Symptome einer Milcheiweißallergie

Eine Milcheiweißallergie ist eine immunologische Reaktion auf die Proteine in der Milch, wie z.B. Kasein und Molke. Diese Art der Unverträglichkeit ist häufiger bei Kindern, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die Symptome reichen von mild bis schwer und können lebensbedrohlich sein (Anaphylaxie).

  • HAUTAUSSCHLAG ODER EKZEME
    Rote, juckende Hautausschläge oder trockene Hautstellen sind häufige Anzeichen.
  • ATEMWEGSBESCHWERDEN
    Verstopfte Nase, Husten, Atembeschwerden oder Keuchen können auftreten.
  • SCHWELLUNGEN
    Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen können anschwellen (Angioödem), was bei schweren Reaktionen gefährlich sein kann.
  • MAGEN-DARM PROBLEME
    Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfe treten oft auf.
  • ANAPHYLAXIE
    In schweren Fällen kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, die eine sofortige medizinische Notfallbehandlung erfordert (u.a. Schwellung des Rachens, Atemnot, Schock).

3. Allgemeine Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch

Einige Menschen haben keine Laktoseintoleranz oder Allergie, können aber dennoch Probleme mit Kuhmilch haben, möglicherweise aufgrund der Fette oder anderer Bestandteile.

  • VERDAUUNGSBESCHWERDEN
    Auch ohne spezifische Laktose- oder Eiweißunverträglichkeit können Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall auftreten.
  • KOPFSCHMERZEN ODER MIGRÄNE
    Manche Menschen berichten von Kopfschmerzen oder Migräne nach dem Verzehr von Milchprodukten.
  • CHRONISCHE MÜDIGKEIT
    Ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung oder Antriebslosigkeit kann mit der Unverträglichkeit von Kuhmilch zusammenhängen.
  • HAUTPROBLEME
    Neben Allergie-bedingten Hautausschlägen können Akne, Rötungen oder andere Hautirritationen auftreten, da einige Menschen sensibel auf die Hormone oder Fettbestandteile der Milch reagieren.

4. Symptome einer Übersäuerung

Aus der Sicht des Säure-Basen-Haushalts wird Kuhmilch als säurebildendes Lebensmittel angesehen, was bei empfindlichen Menschen zu langfristigen Beschwerden führen könnte:

  • MUSKELSCHMERZEN ODER GELENKBESCHWERDEN
    Chronische Übersäuerung wird mit Entzündungen in Verbindung gebracht, die zu Schmerzen in Muskeln oder Gelenken führen können.
  • ERHÖHTE INFEKTANFÄLLIGKEIT
    Ein gestörtes Gleichgewicht im Körper könnte das Immunsystem schwächen, was zu häufigerem Kranksein führt.
  • SCHLECHTE KNOCHENGESUNDHEIT
    Eine Übersäuerung des Körper durch Milch (hoher Anteil von Omega 6 Fettsäuren) bewirkt, dass der Körper Kalzium aus den Knochen zieht, um die Säure zu neutralisieren, was zu einer Schwächung der Knochen führen kann.

5. Langfristige gesundheitliche Probleme

Bei einer chronischen Unverträglichkeit von Kuhmilch, die nicht erkannt oder ignoriert wird, können sich langfristige Gesundheitsprobleme entwickeln:

  • CHRONISCHE ENTZÜNDUNGEN
    Diese können das Risiko für Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder andere entzündungsbedingte Leiden erhöhen.
  • MANGELERSCHEINUNGEN
    Wenn Betroffene Kuhmilch und Milchprodukte meiden, ohne Alternativen zu konsumieren, kann es zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Kalzium, Vitamin D und anderen Vitaminen und Mineralstoffen kommen.

Alternativen zur Kuhmilch

Viele Menschen suchen aufgrund der genannten Unverträglichkeiten oder ethischen Überlegungen nach Alternativen zur Kuhmilch. Pflanzliche Milchsorten wie Mandelmilch, Hafermilch, Reismilch und Sojamilch haben sich als verträglichere und oft nachhaltigere Alternativen etabliert. Sie enthalten häufig weniger gesättigte Fettsäuren und sind frei von Laktose und tierischen Hormonen, was sie für viele Menschen besser verträglich macht.

Allerdings gibt es auch hier deutliche Unterschiede. Welche das sind und was für gesunde Alternativen ich dir empfehlen würde, kannst du in diesem BLOGARTIKEL nachlesen. Dort findest du auch das DIY Rezept (mein absoluter Favorit!), wie du ganz einfach selbst deine Pflanzenmilch herstellst und weißt, was drin ist.

Fazit

Kuhmilch ist für die meisten Menschen nicht gut verträglich, weil wir evolutionär nicht darauf ausgelegt sind, Milchprodukte im Erwachsenenalter zu konsumieren (Laktoseintoleranz), weil die Milch tierische Proteine und Fette enthält, die bei manchen Menschen zu Allergien und Entzündungen führen können, und weil ökologische und ethische Bedenken eine Rolle spielen.

Allerdings würde ich einem Säugling und Kind genauso wenig Milch geben. Vergleichen wir einfach mal die Größe und den Körper eines Kalbes mit einem Baby und Kind. Ein Kalb benötigt ganz andere Nährstoffe in einer anderen Menge als ein Kind. Würden wir einem Kalb menschliche Muttermilch geben, würde es nach einer Zeit verhungern.

Ganzheitlich betrachtet sollte jeder Mensch individuell prüfen, wie gut Kuhmilch verträglich ist, und in Erwägung ziehen, Alternativen zu nutzen, die sowohl dem eigenen Körper als auch der Umwelt und den Tieren zugutekommen. Du kannst das auch ganz einfach mal für dich ausprobieren, indem du jegliche Milchprodukte mal 4 – 6 Wochen weglässt und schauen, wie es dir damit geht.

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Alles Liebe

Matilda

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