Toxisch ist schon fast ein Modewort geworden und wird in vielen Zusammenhängen verwendet. Wenn man es in Bezug zu Beziehungsdynamiken stellt, so gibt es auch hier Differenzierungen.
Toxisch bedeutet ja schädlich oder auch giftig. In Bezug auf Beziehungen gesehen heißt das also, dass mir diese auf Dauer nicht gut tut oder sogar schadet. In Beziehunge wird auch gerne das Wort Narzissmus genutzt, um solche Beziehungen zu umschreiben. Da ich nicht so gerne schubladisiere und ich auch der Meinung bin, dass jeder von uns gewisse narzisstischen Anteile in sich trägt und lebt, ist es mir hier auch wichtig zu unterscheiden.
Ein echter Narzisst ist klinisch als solcher diagnostiziert. Ansonsten sprechen wir von narzisstischem Verhalten, das wie gesagt, jeder von uns dann und wann an den Tag legt.
Daher gibt es in Beziehungsdynamiken auch eben Differenzierungen, wie toxisch solche ein Verhalten ist. Es ist schließlich ein Unterschied, ob der Partner ab und an mal etwas macht, dass mich verletzt oder ob das ein ständiger und schädlicher Zustand ist.
In diesem Blogartikel will ich dir zeigen, woran du toxische Beziehungen erkennen kannst, was die Folgen davon sein können, was dagegen gesunde Beziehungen ausmacht und wie du die ersten Schritte von einer toxischen Beziehung hin zu einer gesunden gehen kannst. Da ich selbst auch schon in toxischen Beziehungen war, kann ich auch aus eigener Erfahrung und aus meiner Sicht sprechen.
Woran erkennt man toxische Beziehungen?
Toxische Beziehungen sind Verbindungen, in denen die Partner sich gegenseitig mehr schaden als guttun. Sie zeichnen sich durch ein Ungleichgewicht aus, bei dem einer oder beide Partner Verhaltensweisen zeigen, die den anderen emotional, psychisch oder sogar körperlich verletzen. Diese Beziehungen rauben Energie, fördern Unsicherheit und lassen dich an dir selbst zweifeln, statt dich zu stärken und zu unterstützen.
Solche Beziehungen bestehen jedoch nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch in familiären Konstrukten, in Freundschaften und auch in der Arbeitswelt.
Merkmale toxischer Beziehungen
Kontrolle und Manipulation
Ein Partner versucht, die Kontrolle über den anderen auszuüben, sei es durch direkte Befehle, Schuldzuweisungen oder emotionale Erpressung. Manipulative Taktiken wie Gaslighting lassen den anderen an der eigenen Wahrnehmung zweifeln.
Eifersucht und Misstrauen
Übertriebene Eifersucht und ständiges Misstrauen sind zentrale Merkmale. Es wird ständig hinterfragt, wo du bist, mit wem du dich triffst und was du machst.
Mangel an Respekt
Beleidigungen, Abwertungen und eine respektlose Kommunikation gehören zum Alltag. Der Partner spricht herabsetzend, hört nicht zu oder ignoriert die Gefühle des anderen.
Isolation
In toxischen Beziehungen versuchen Partner oft, den anderen von Freunden, Familie oder anderen sozialen Kontakten zu isolieren, um die Kontrolle zu behalten.
Ungleiches Geben und Nehmen
Es herrscht ein Ungleichgewicht in der Beziehung. Einer der Partner gibt immer mehr, während der andere hauptsächlich nimmt und die Bedürfnisse des Gebenden ignoriert.
Konflitkte und Drama
Es gibt ständig Konflikte, die oft dramatisch und verletzend verlaufen. Streits werden nicht gelöst, sondern enden in Anschuldigungen und Frust.
Emotionale Achterbahnfahrten
Toxische Beziehungen sind oft geprägt von intensiven Hochs und Tiefs. Auf Phasen intensiver Nähe folgen Rückzüge und Ablehnung, was den emotionalen Zustand der Betroffenen destabilisiert.
Unzuverlässigkeit und Unehrlichkeit
Einer oder beide Partner sind unzuverlässig, halten Versprechen nicht ein oder lügen regelmäßig, was das Vertrauen untergräbt.
Die Folgen solcher Beziehungen
Toxische Beziehungen hinterlassen oft tiefe Narben, die sowohl das emotionale als auch das körperliche Wohlbefinden der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Die häufigsten Folgen sind:
- Niedriges Selbstwertgefühl und Identitätsverlust
- Emotionale Erschöpfung und Burnout
- Angststörungen und ständiges Misstrauen
- Depressionen und Hoffnungslosigkeit
- Körperliche Symptome wie Schlafstörungen und psychosomatische Beschwerden
- Verlust sozialer Kontakte und Isolation
- Traumatisierung bis hin zu PTBS (posttraumatische Belastungsstörung)
- Schwierigkeiten, Vertrauen in neuen Beziehungen zu entwickeln
Diese Folgen zeigen, wie wichtig es ist, toxische Beziehungen frühzeitig zu erkennen und den Ausstieg zu wagen. Die Heilung nach einer solchen Beziehung ist ein Prozess, der Zeit und Selbstfürsorge erfordert, doch es ist möglich, wieder gesunde, erfüllende Beziehungen zu erleben.
Was macht eine gesunde Beziehung aus?
Eine gesunde Beziehung basiert auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Unterstützung. Beide Partner fühlen sich sicher und geliebt und können authentisch sie selbst sein. In einer solchen Beziehung wachsen beide gemeinsam, ohne ihre Individualität aufzugeben.
Merkmale gesunder Beziehungen:
Respekt und Wertschätzung
Beide Partner respektieren die Bedürfnisse, Wünsche und Meinungen des anderen. Respektvolle Kommunikation ist die Grundlage jeder Interaktion.
Vertrauen und Ehrlichkeit
In einer gesunden Beziehung herrscht Vertrauen. Beide Partner sind ehrlich zueinander und halten ihre Versprechen. Es gibt keinen Raum für ständige Zweifel oder Misstrauen.
Offene Kommunikation
Konflikte werden ruhig und respektvoll ausgetragen. Die Partner sprechen offen über ihre Gefühle und Bedürfnisse, ohne Angst vor negativen Reaktionen.
Gleichberechtigung und gegenseitige Unterstützung
Beide Partner tragen zu gleichen Teilen zur Beziehung bei und unterstützen sich in guten wie in schlechten Zeiten. Sie feiern Erfolge gemeinsam und stehen sich in schwierigen Momenten bei.
Freiheit und Individualität
In gesunden Beziehungen wird die Individualität des anderen geschätzt. Es gibt Raum für persönliche Hobbys, Freundschaften und Zeit allein, ohne dass dies als Bedrohung empfunden wird. Vor allem kannst du in einer solchen Beziehung du selbst sein, ohne dass der andere dich verändern oder beeinflussen möchte.
Zuneigung und Intimität
Emotionale und körperliche Nähe sind wichtige Bestandteile. Zuneigung wird auf vielfältige Weise ausgedrückt – durch Worte, Berührungen oder kleine Aufmerksamkeiten im Alltag.
Sicherer Raum
Eine gesunde Beziehung bietet einen sicheren Raum, in dem sich beide Partner verletzlich zeigen können, ohne Angst vor Ablehnung oder Kritik.
Gemeinsame Ziele und Werte
Es gibt eine gemeinsame Basis von Zielen und Werten, die die Partner miteinander teilen und für die sie gemeinsam arbeiten.
Wie du aus toxischen Beziehungen heraus und wieder zu dir selbst findest
Der wichtigste Schritt wäre schon mal getan, du machst dir Gedanken darüber, ob du in einer solchen Beziehung steckst.
Also, falls dem so wäre, dann empfehle ich dir:
- Erkenne die toxischen Muster. Sei dabei ehrlich zu dir und gestehe dir ein, welche Verhaltensweisen du toleriert hast.
- Gib dir die Zeit zu trauern, wütend zu sein, aber übernimm dann Verantwortung und suche die Schuld nicht nur beim Partner. Das bringt dich leider nicht weiter, da du den anderen nicht verändern kannst.
- Lerne deutlich Grenzen zu setzen, um dich selbst zu schützen.
- Plane die Trennung sorgfältig, bereite dich innerlich darauf vor und sorge evtl. für Unterstützung.
- Vergebung und Loslassen. Vergebung insbesondere dir selbst gegenüber, statt dich zu verurteilen. Vergebung dem Partner gegenüber bedeutet nicht, das Verhalten zu tolerieren oder gut zuheißen, sondern deinen eigenen Frieden damit zu machen. Hier ist Ho’phonopono eine schöne Praxis die du trainieren kannst.
- Suche dir professionelle Unterstützung, falls du Schwierigkeiten mit diesen Punkten hast. Es ist nichts Verwerfliches daran, um Hilfe zu bitten und auch kein Zeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil!
Mit dem Komplettpaket TOXISCHE BEZIEHUNGEN von Katja Amberg bekommst du 2 Videokurse.
Im 1. Online-Videokurs „LIEBESKUMMER EXTREM“ (Beziehungskurs Level1) bekommst du 5 Kurs-Videos, 23 Kurs-Audios und 59 Seiten Arbeitsblätter und Begleitmaterial (PDF | Online & Download)
Im 2. Onlin-Videokurs „RAUS AUS TOXISCHEN BEZIEHUNGEN HIN ZUR LIEBE!“ (Beziehungskurs Level 2) sind 17 Videos, 15 Audios und Arbeitsblätter und Begleitmaterial (pdf) enthalten. Außerdem bekommst du Onlineanwendungen „URSACHEN FINDEN UND AUFLÖSEN“ und „NEGATIVE GEFÜHLE AUFLÖSEN“ ebenfalls dazu.
Sehr gerne kannst du natürlich auch mit mir direkt arbeiten. In meinem 1 : 1 Mentoring REINE NERVENSACHE geht es generell um die Arbeit am autonomen Nervensystem, was automatisch (kleines Wortspiel 🙂 mit der Zeit zu einem besseren Selbstwertgefühl, Selbstliebe und Selbstfürsorge führt. Dadurch verändern sich ebenfalls automatisch deine Beziehungen, denn du kennst dich, deine Bedürfnisse Grenzen und Werte danach einfach viel besser und kannst damit auch viel leichter und liebevoll Grenzen setzen und diese auch wahren.
Alles Liebe
Matilda